LSD

Geschichte

LSD-25 wurde Mitte der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts vom Chemiker Dr. Albert Hofmann, im Rahmen einer großen Versuchsstudie an Mutterkornalkaloiden erstmals synthetisiert. Die psychoaktive Wirkung von LSD-25 wurde Hofmann allerdings erst im April 1943, im Zuge einer Resynthetisierung der Substanz offenbar. Auf Betreiben der Chemiefirma Sandoz, für die Hofmann tätig war, wurde LSD-25 einige Jahre in der Psychotherapie und Psychiatrie eingesetzt. In den sechziger Jahren sollte LSD durch Timothy Leary, damals noch Professor an der renomierten, amerikanischen Standford-University, bekannt werden und in der Hippie und 68er Bewegung eine wichtig Rolle einnehmen. Nach einigen – zum Teil tödlichen – Zwischenfällen, für die LSD-Konsum verantwortlich gemacht wurde, nehmen die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder LSD in die jeweiligen Suchtgiftverordnungen auf.

Chemisches

Lysergsäure-diathylamid, ein halbsynthetisches Präparat aus der Mutterkorndroge, ist eine farb-, geschmack- und geruchlose Substanz. Im allgemeinen kommt LSD in Form von Papiertrips (Löschpapiere), Mikrotabletten (“Mikros”), Tabletten oder als Kapseln auf den Markt. Beim Vorgang des Aufträufelns der Substanz auf Löschpapiere oder Tabletten kann es zu starken Dosisschwankungen kommen. Durchschnittlich sind in einem Papiertrip 80 Mikrogramm LSD enthalten.

Das Gesetz

Das LSD unterliegt dem Suchtmittelgesetz. Insbesondere ist der Erwerb, der Besitz, die Erzeugung, die Ein- und Ausfuhr und die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe, Verkauf) gerichtlich strafbar und kann Geld- oder Freiheitsstrafen nach sich ziehen.

Wirkmechanismus

LSD weist in seiner chemischen Struktur eine große Ähnlichkeit mit dem Neurotransmitter Serotonin auf und wirkt im Gehirn auf bestimmte Serotoninrezeptoren. Durch dieses Wechselspiel wird der natürliche Selektionsmechansimus des Gehirns, der den Menschen vor zu vielen und zu intensiven Eindrücken und Wahrnehmungen – also einer Reizüberflutung – schützt, gestört. Situationen können daher nicht mehr “natürlich” erkannt und eingeschätzt werden, es kommt zu einer Intensivierung und Veränderung von Wahrnehmungen, Stimmungen und Gedanken, die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmt.

Mögliche Wirkungen

Die Art der Wirkung sowie die Wirkdauer ist von der eingenommenen Dosis – LSD weist bereits in sehr niedrigen Dosen von wenigen Mikrogramm (ein Gramm sind 1000 Milligramm, ein Milligramm sind 1000 Mikrogramm) eine extrem hohe Wirksamkeit auf – der jeweiligen Person, ihrem psychischen Zustand und dem Setting abhängig. LSD wird oral konsumiert, über die Haut kann die Substanz nicht aufgenommen werden! Die Wirkung einer durchschnittlichen Dosis setzt nach 30 bis 90 Minuten ein, erreicht ihren Höhepunkt nach ca. 2 bis 4 Stunden und dauert bis zu 12 Stunden an. Stimmungen werden verstärkt und kaum vorhersagbar verändert, unbewusste und vergessene Zustände können unvermutet wieder auftauchen und in veränderter Form neuerlich erlebt werden. Halluzinogene bewirken eine Intensivierung und Verfremdung der optischen, akustischen, sowie der Geruchs- und Tast-Wahrnehmungen und können zu Verschmelzungen und Überlagerungen einzelner Sinneswahrnehmungen -sogenannten Synästhesien – führen. Du hast dann etwa den Eindruck Töne zu schmecken, oder Farben hören zu können.

Negative Effekte

Ansteigen der Körpertemperatur, der Pulsfrequenz, des Blutdrucks und des Blutzuckerspiegels, eine Erweiterung der Pupillen sowie Benommenheit. Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen treten meist in der Anfangsphase der LSD-Wirkung auf. LSD kann starke Veränderungen des Zeit- und Raumempfindens, sowie der Selbstwahrnehmung (Empfinden der eigenen Person) verursachen. Die durch LSD hervorgerufenen Wahrnehmungsveränderungen können so intensiv sein, dass UserInnen nur noch schwer zwischen Realität und Fantasiewelten unterscheiden können und mit der Flut an Eindrücken nicht mehr zu Rande kommen. Die auftretenden Pseudo-Halluzinationen können große Ängste, Panik und Paranoia auslösen, Zustände, die auch als “bad trip” bekannt sind.

Seltener kann es Tage oder noch Wochen nach der Einnahme von LSD zu einem kurzen, erneuten Auftreten von Sinnestäuschungen oder unvermuteten Gefühlsschwankungen – sogenannten Nachhall-Psychosen oder Flashbacks kommen.

Mögliche Langzeitfolgen

Durch chronischen Langzeitkonsum von LSD kommt es zwar zu keiner körperlichen Abhängigkeit, aber zu einer körperlichen Toleranzbildung. Das heißt, dass die Dosis erhöht werden muss, um ähnlich intensive Eindrücke wieder zu erleben. Die intensiven Wirkungen von LSD können bei längerem Konsum zu bleibenden Änderungen der Selbstwahrnehmung und der Persönlichkeit führen. LSD kann psychiatrische Krankheiten wie Depressionen und Schizophrenie oder ähnliche Erkrankungen auslösen – insbesondere bei häufigem Konsum – und bei dafür leicht anfälligen Personen. Wer nun für psychiatrische Erkrankungen anfällig ist kann im Vorhinein nicht so einfach festgestellt werden.

Konsumiere nie bei…

Psychischen Problemen oder psychischen Vorerkrankungen: bestehende Probleme können verstärkt, psychische Erkrankungen ausgelöst werden, die Gefahren eines “bad trips” steigen an.

Bei Kreislauf- und Herzproblemen.

LSD verengt die Blutgefäße und kann starke Kontraktionen des Uterus auslösen. Bei Schwangerschaften kann LSD-Konsum daher frühzeitige Wehen bewirken und damit die Geburt einleiten.

Mischkonsum LSD & psychoaktive Pilze

Bei häufgiem Konsum von LSD und Mischkonsum mit psychoaktiven Pilzen, reagiert der Organismus für die Dauer einiger Tage mit Toleranz: die Dosis muss gesteigert werden um die Effekte in gewohnter Intensität zu verspüren. Vor allem in den ersten Stunden sind die Halluzinationen bei Mischkonsum mit Pilzen stärker und dadurch möglicherweise besonders erschreckend. Bei Mischkonsum erhöhen sich zudem die Belastungen für das Herz-Kreislaufsystem.

LSD & Ecstasy

Mischkonsum von LSD und Ecstasy führt zu einer sehr hohen Serotoninkonzentration im menschlichen Gehirn. Die Wahrscheinlichkeit für negative Veränderungen in diesem Transmittersystem und damit die Wahrscheinlichkeit an depressiven Verstimmungen und Störungen des Kurzzeitgedächtnisses zu leiden, wird erhöht. Weites kann es zu einer bedenklichen Erhöhung der Körpertemperatur und damit zu Kollaps oder Hitzschlag kommen. Häufig treten bei dieser Kombination auch Atembeschwerden sowie Blutdruck- und Pulsveränderungen auf.

LSD & Cannabis

“Runterrauchen” von LSD kann zu einem Wiedereinsetzen der LSD-Wirkung, zu erschreckenden Halluzinationen, Angst und Unsicherheit führen. Der Hangover wird dadurch weiter verstärkt.

Risk reduction

Wird LSD trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Gefahren konsumiert, solltest du – neben den allgemeinen Hinweisen zur risk reduction – über folgende Punkte Bescheid wissen: Wenn du Angst vor einem Trip hast, oder dir nicht sicher bist, ob du diesen konsumieren willst, greife nicht zu Halluzinogenen. Deine Angst und deine Bedenken können durch Halluzinogene weiter verstärkt und schwer steuerbar werden. Die Wirkung kann bei LSD bis zu 12 Stunden andauern. Es ist daher wichtig bereits vor der Einnahme genügend Nahrungsmittel und andere wichtige Dinge in seiner Nähe zu haben. Da der Wirkstoffgehalt bei Halluzinogenen kaum einschätzbar ist, nur wenig nehmen und zumindest 1 1/2 Stunden auf die Wirkungen warten. Falls überhaupt notwendig die Dosis nur langsam steigern, da bei vollem Magen die Wirkung noch weiter verzögert eintreten kann. Bei einer Kombination von LSD mit Ecstasy oder Speed, erhöhen sich die Gefahren eines Hitzschlages. Die neurotoxischen Wirkungen von Ecstasy werden durch die Einnahme von LSD weiter erhöht. Nikotin und Cannabis, aber auch alkoholische Getränke, können den Kreislauf zusätzlich belasten und starken Schwindel oder Ohnmacht auslösen. Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.

Bei “bad trips” kann Orangensaft oder Traubenzucker helfen.

Während des LSD-Rausches kann es zu tiefen, einschneidenden, verwirrenden oder verunsichernden Erfahrungen kommen. Du brauchst vielleicht länger um diese Erlebnisse zu verarbeiten. Nimm dir daher zumindest am Tag danach viel Zeit und Ruhe und achte auf große, mehrwöchige Abstände zwischen den Rausch-Erfahrungen.

Meide auf LSD Straßen und andere “gefährliche” Orte. Lenke unter dem Einfluß von LSD unter keinen Umständen ein Fahrzeug.