Pilze

 

Zauberpilze (Psilos, Magic Mushrooms)

Herkunft und Herstellung

Zauberpilze wachsen fast auf der ganzen Welt und gelten mit als die ältesten Kulturdrogen der Menschheit. Sie wurden und werden zumeist bei spirituellen Zeremonien verwendet. Zauberpilze enthalten die psychoaktiven Verbindungen Psilocybin und Psilocin. Zauberpilze werden werden also gesammelt, aber auch immer häufiger selbst gezüchtet.

Verwendung:

Die maximale Zauberpilz-Wirkung ist frühestens nach zwei Stunden erreicht und klingt nach 4 bis 5 Stunden wieder ab. Ein besonderes Risiko beim Gebrauch von Zauberpilzen ist die Verwechslung mit einer giftigen Pilzart. Darum sollte immer ein Exemplar der konsumierten Pilze aufbewahrt werden. Dieses dient dann ggf. zur Artbestimmung. Frisch geerntete Pilze halten sich in ungetrocknetem Zustand nur einen Tag, danach kann es nach dem Verzehr durch zersetztes Pilzeiweiss zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Wirkung (LSD und Zauberpilze)

LSD und Zauberpilze gehören in die Gruppe der Psychedelika. Psychedelika lösen fundamentale Veränderungen deines Bewusstseins, deiner Ich-Empfindung und der Wahrnehmung deiner Umwelt aus. Dein Gehirn wird durch die Wirkung der Psychedelika künstlich in jenen tranceartigen Zustand versetzt, der normalerweise nur beim Träumen auftritt, und trotzdem befindest du dich für viele Stunden in einem fast unglaublichen Wachzustand. Psychedelika intensivieren und verfremden deine sinnliche Wahrnehmung, du bist intensiven optischen Halluzinationen ausgesetzt. Auch deine Gehör-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastwahrnehmungen sind intensiver als gewöhnlich und zum Teil stark verändert. Deine Stimmung und deine Gefühle können sich zum Teil abrupt verändern. Fröhliches Kichern kann plötzlich in Angst und Entsetzen umschlagen und umgekehrt.

Sex auf Trip

Auf psychedelischen Reisen ist die Lust auf Sex häufig sehr stark ausgeprägt. Liebesspiele und Orgasmus werden in einer neuen Dimension erlebt. Die Bereitschaft zu riskanteren Sexualpraktiken (bezüglich der HIV- und Hepatitisübertragung) ist gesteigert. Ob und wie Sex auf diesen Drogen praktiziert wird, sollte unbedingt vorher besprochen und entsprechende Safer-Sex-Praktiken am besten schon mal nüchtern und immer mit Kondom trainiert werden.

Psychedelika und Medikamente

Personen, die im Rahmen ihrer Therapie von ihrem/ihrer Arzt/Ärztin Neuroleptika, insbesondere Phenothiazine*, oder Antihistaminika* verordnet bekommen, sollten generell auf den Gebrauch von Psychedelika verzichten. Diese Medikamente wirken antagonistisch (aufhebend, gegensätzlich, hemmend) gegenüber den Psychedelika und verhindern die Entfaltung der erwünschten Wirkung. Andererseits können nach dem Gebrauch von Psychedelika genau jene Symptome auftreten, die durch die Einnahme der Neuroleptika und/oder Antihistaminika unterdrückt werden sollen.

Körperliche Nebenwirkungen

LSD und Zauberpilze führen zu keinen Organschäden. Auch die Behauptung, LSD führe zu Erbgutveränderungen ist eindeutig widerlegt. Besonders in der Anfangsphase der psychedelischen Reise kann es aber zu leichten Atembeschwerden, Herzrasen, verändertem Blutdruck und Schweissausbrüchen in Folge einer erhöhten Körpertemperatur kommen.

Psychische Risiken

Die Risiken beim Gebrauch von LSD und Zauberpilzen liegen eindeutig im psychischen Bereich und sind von der Persönlichkeitsstruktur des/der Users/Userin abhängig. Während Menschen ohne grössere psychische Probleme von positiven Erfahrungen und einmaligen Erkenntnissen berichten, fanden sich Menschen, die unbewältigte Probleme vor sich herschieben (Verdrängungsspezialisten), Ich-schwache Menschen oder Menschen mit der Anlage zu einer Psychose bereits nach einmaliger Anwendung in der Psychiatrie wieder. Es kann, vor allem bei Nichtbeachtung der Regeln betreffend Set und Setting, zu Fehlreaktionen durch Selbstüberschätzung, Panikanfällen und Horrortrips sowie zur Auslösung von verdeckten Psychosen kommen.

Safer use

• Bereite dich auf eine psychedelische Reise geistig sehr gut vor und überlege dir genau, was du damit eigentlich erreichen willst.
• Du darfst keine Angst haben vor psychedelischen Reisen, solltest aber ausreichend Respekt vor der Wirkung der eingenommenen Substanzen haben. Du solltest körperlich fit und seelisch ausgeglichen sein.
• LSD und Zauberpilze nie auf vollen Magen konsumieren.
• Nur Idioten nehmen Psychedelika ohne erfahrene Freunde und Freundinnen.
• In unstrukturierten Partysituationen (z.B. Megaraves) kann eine nicht zu verkraftende Reizüberflutung zu Panikanfällen und Orientierungsverlust führen.
• Panikanfälle oder Horrortrips: vgl. das Kapitel Notfall
• Das Verabreichen von Getränken (Fruchtsäfte, Mineraldrinks, Tee) hat oft eine beruhigende und entspannende Wirkung.
• Psychedelische Reisen sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden. Lass dir zur Erholung ein paar (arbeitsfreie) Tage Zeit.